STEP25 – Ernährung III

Öffne Deine Augen

Sicherlich hast du schon mal auf der Verpackung von Lebensmittel diese komischen Listen gesehen. Diese Nährwertangaben sind in Deutschland seit etwa 1980 im Umlauf und meiner Meinung nach von großer Bedeutung.

Nicht unbedingt die Angaben zur Zusammensetzung (also wieviel Eiweiß, Kohlenhydrate oder Fett drin ist), sondern viel mehr die Angabe aller Zutaten.

Diese Zutatenliste ist abhängig von der Menge der Zutat nacheinander geordnet. Steht bei den Zutaten z.B. Zucker an erster Stelle, dann ist in diesem Lebensmittel anteilsmäßig auch am meisten Zucker drin. Auch, wenn das Produkt eigentlich Erdbeermarmelade heißt.

Damit nicht auf ganz vielen Nahrungsmittel das Wörtchen Zucker an erster Stelle steht, haben sich ganz schlaue Leute ausgedacht, verschiedenen Zuckerarten unterschiedliche Namen zu verpassen.

Unter den Begriffen Saccarose, Raffinose, Glukose, Fruktose, Maltose, Laktose, Maltodextrin, Invertzucker, Glukose-/Fructosesirup, modifizierte Stärke, Maisstärke, Weizenstärke oder Dextrose sind alles nur Synonyme für Zucker.

Nicht selten findest du auf Zutatenliste nicht nur “Zucker” stehen, sondern auch noch zwei, drei oder mehr Synonyme dafür. Würdest Du die Menge aller “verschiedener” Zucker zusammenzählen, dann würde der Zucker ratzfatz wieder in der Pole Position stehen.

„Ob der Genuss von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln das Belohnungssystem genauso aktiviert wie Drogen? Die Antwort ist eindeutig JA!“ – Eric Stice, Oregon Research Institute

Selbst wenn vorne auf der Packung zuckerfrei steht, ist das nicht immer ganz korrekt. Denn nach dem deutschen Recht gelten modifizierte Stärke, Glukosesirup und andere kohlenhydratreiche Zusätze nicht als Zucker.

Studien haben gezeigt, dass sich Ratten für Zucker mehr anstrengen als für Kokain. Serge H. Ahmed, Intense Sweetness Surpasses Cocaine Reward, PLoS ONE. 2007

Durch diese kleinen Tricks wird selbst die nicht süß schmeckende Tütensuppe zur Zuckerbombe. Durch die tägliche Überflutung mit Zucker wird unser Geschmackssinn für süße Aromen in Mitleidenschaft gezogen. Knapp über 100 Gramm Zucker essen wir Deutsche durchschnittlich am Tag!!! Das sind gut 10 Esslöffel voll mit Zucker.

„Ich sehe, was Zucker mit dem Zahnschmelz – einem der härtesten Materialien unseres Körpers – anrichtet. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was der Zucker in unserem inneren anrichtet.“ – Zitat einer Kinderzahnärztin

Der ursprüngliche Geschmack der Nahrung wird vom zugesetzten Zucker überlagert und kann sich nicht voll entfalten. Unsere Geschmacksnerven stumpfen gegenüber der Empfindung “süß” ab.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht. Dies ist umkehrbar. Du kannst die Geschmacksrichtung süß wieder sensibilisieren. Gerichte, die dir heute nicht stark genug gesüßt vorkommen, fängst du, nach einer natürlichen Ernährung über nur wenigen Wochen, wieder als angenehm süß zu empfinden. Das liegt daran, dass deine Geschmacksschwelle für das süße Aroma sinkt und du wieder mit weniger Zucker klar kommst.

Probier es einfach mal aus! Die Wasserchallenge läuft ja eh gerade. Im besten Fall reduzierst du ja bereits einen Großteil des Zuckerkonsums, da du auf Softdrinks und Süßungsmittel in Tee/Kaffee verzichtest.

„Wenn du herausfinden möchtest, ob du zuckersüchtig bist, solltest du einfach 24 Stunden lang keinen Zucker essen und beobachten, wie es dir damit geht.“ – David Gillespie, Autor von Sweet Poisen

Aufgabe:

Erweitere durch die Zuckerfrei-Challenge für die nächsten 8 Tage deine Achtsamkeit darauf, dass du alles zuckerzugesetzte bis STEP34.

PS: Ich weiß, dass hier auch hin und wieder Eltern im Coaching dabei sein. Und ich weiß auch, dass Eltern (und das weiß ich aus eigener Erfahrung) oft selbst am besten wissen, was für ihr Kind am besten ist. Aber wenn wir gemeinsam auf unserem Planeten etwas verändern möchten, dann bitte ich dich, dass du auf das „Gift“ Zucker ein ganz besonderes Augenmerk wirfst. Wissenschaftler vermuten heute, dass Zucker eine 8-mal höhere Relevanz hat in Bezug auf Abhängigkeit, wie es Kokain (!!!) hat. Je früher wir unsere Kinder ständig mit Zucker konfrontieren, desto schwieriger werden sie es später haben selbst aus diesem Teufelskreis zu befreien, in dem einige von uns heute stecken. Ist das wirklich ein Teil dessen, was du hinterlassen möchtest?

Rezept #01 – Couscous mit Rohkost

Zutaten:

  • beliebige Menge an Couscous (ca 200g für 3 Personen)
  • 1 Gurke
  • 2 Paprika
  • 3-4 Karotten

Zubereitung:

  1. Couscous entsprechend Packungsbeschreibend zubereiten. In vielen Fällen 3x so viel Wasser wie Couscous.
  2. Gurken, Paprika und Karotten schneiden.
  3. Wer Karotten etwas weicher haben möchte, davor eine kurze Zeit dampfgaren.
  4. Wenn der Couscous fertig ist, alles in eine Schüssel geben und verrühren.

Gewürzvorschläge:

Soja-Soße, Chilli Pfeffer, Kurkuma, Zitronensaft, bunter Pfeffer, etwas Salz, Kräuter u.v.m.