STEP34 – Ernährung V

Wie viel brauchst du wirklich?

Wähle Kohlenhydrate in kleinen Portionen, eben so viel, wie Du tatsächlich benötigst – abhängig von der Bewegungsmenge. Um Dir meine Gedanken zu diesem Thema genauer schildern zu können, möchte ich ein klein wenig mehr ausholen.

Kohlenhydrate in Form von Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Zucker, in der Form wie wir sie essen, haben in Deinem Körper keine Auswirkung. Die aufgezählten Kohlenhydrate müssen in Deinem Körper zuerst in einen verwertbaren Stoff verändert/gewechselt werden.

Daher stammt auch der Begriff “Stoffwechsel” (ich liebe die deutsche Sprache). 🙂

Alle Kohlenhydrate setzen sich zunächst aus unterschiedlich langen “Perlenketten” zusammen. Diese werden mittels Scheren (in Wirklichkeit heißen diese Helfer Enzyme) in einzelne Perlen zerschnitten. Was dann unter anderem in großen Mengen übrig bleibt ist die sogenannte Glukose (=einzelne Perlen).

Die Glukose ist der “Zucker”, der im Volksmund als Blutzucker bekannt ist. Wenn Du also eine Limo trinkst, dann wird die Perlenkette Zucker im Verdauungstrakt mittels der Scheren (Enzyme) so weit aufgeschnitten, dass am Ende einzelne Perlen (Glukose) übrig bleiben.

Nur in dieser Perlenform kann die Glukose über den Darm ins Blut aufgenommen werden. Wenn das passiert sprechen wir davon, dass der Blutzucker ansteigt.

Ein (konstant) erhöhter Blutzuckerspiegel ist für Deine Blutgefäße (Arterien) sehr schädlich und kann Deine Blutgefäße sogar zerstören. Deswegen hat Dein Körper einen internen Schutzmechanismus entwickelt, um den Blutzuckerspiegel z.B. nach Mahlzeiten wieder in einen Normalbereich zu regulieren.

Und genau hier kommt Dein körpereigenes Hormon Insulin ins Spiel. Sobald Dein Körper merkt, dass Dein Blutzuckerspiegel angestiegen ist, wird in Deiner Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert. Denn dieses Hormon ist sehr wichtig.

Es ist ein sehr wichtiger Schlüssel. Dieser Schlüssel öffnet Türen vieler Zellen, damit der Blutzucker aus dem Blut in die Zellen eingeschleust werden kann. Für diesen Vorgang stehen in Deinem Körper Muskel- und Fettzellen zur Verfügung.

Bei Übergewichtigen Menschen, die zudem bewegungsarm leben, lagert sich der Zucker vermehrt in die Fettzellen ein. In den Fettzellen wird der Zucker schließlich in das unbeliebte Depotfett umgewandelt und gespeichert.

Je aktiver und fitter ein Mensch ist, desto weniger Insulin wird benötigt um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Ebenfalls gelangt der Zucker bei aktiven und fitten Menschen besser in die Muskelzellen, wo der Zucker schließlich bei der nächsten Bewegungseinheit auch wieder verbraucht wird und Platz für neuen geschaffen wird.

Der nervige Anklopfer

Zu guter Letzt noch ein kurzer Hinweiß. Du fragst Dich jetzt vielleicht, ob es gut oder schlecht ist, wenn Deine Bauchspeicheldrüse viel Insulin produziert und dieses Hormon in Deinem Körper umherschwimmt um Zelltüren zu öffnen.

Um diese Frage zu beantworten bitte ich Dich Dir folgendes vorzustellen: Wir sitzen gemeinsam in einem kleinen Tagungsraum bei einem Business Meeting. Plötzlich klopft es an der Tür und wir lassen den ersten Nachzügler herein. Das Ganze geht so noch einige Male, bis alle Stühle des Tagungsraumes besetzt sind. Es klopft wieder und diesmal entscheidet der Türsteher, dass die Türe zu bleibt. Auch die nächsten “Klopfer” werden draussen stehen gelassen. Es kommt keiner mehr rein!

Warum erzählt ich Dir diese ganze Geschichte jetzt? Genau das gleiche passiert in Deinem Körper auch. Der Tagungsraum ist die Muskel- oder Fettzelle. Der “Anklopfer” ist der Schlüssel/das Insulin. Die Menschen, die im Tagungsraum sitzen sind die Glukose, also der “Zucker”, der aus Blut im Zellinneren gespeichert wird.

Wenn die Zellen vollgestopft sind, ist für die Glukose, die sich ausserhalb der Zellen, also noch im Blut (also ausserhalb des Tagungsraumes) kein Platz mehr. Deswegen bleiben die Türen zu, die Glukose aber im Blut. Da zuviel Glukose in unserem Blut und somit in unseren Arterien sehr schädlich ist, fängt Deine Bauchspeicheldrüse an immer mehr Insulin/Schlüssel zu produzieren, damit die Glukose endlich in den Tagungsraum hineingelassen wird.

Du kannst Dir hoffentlich gut vorstellen, dass wenn jetzt noch mehr an die Tür geklopft wird, selbst der Türsteher irgendwann mal abstumpft. Wenn das Ding voll ist, ist es voll. Diese Abstumpfung auf das Insulin nennen wir dann Insulinresistenz.

Ich hoffe auch, dass Du Dir vorstellen kannst was passieren kann, wenn Deine Bauchspeicheldrüse permament auf Hochtouren läuft??? Auch die Bauchspeicheldrüse hat irgendwann kein Bock mehr und gibt auf. Wenn dieser Zeitpunkt eintrifft, kannst Du das geschehene nicht mehr rückgängig machen.

Das tolle ist aber, dass solange Deine Bauchspeicheldrüse selbst noch funktioniert, Du eine Insulinresistenz/Diabetes mit Bewegung und kohlenhydratreduzierter Ernährung (und ärztlicher Aufsicht) rückgängig machen kannst.

Die GEMÜSEX2-METHODE

Ich liebe die GEMÜSEX2-Methode, um ungeliebtes Körperfett in Angriff zu nehmen. Diese Methode hat nicht nur mir persönlich geholfen Körperfett zu reduzieren, sondern auch vielen hunderten meiner Coaching-Teilnehmer.

Warum? Weil die GEMÜSEX2-Methode super einfach ist in jeden Alltag einzubauen.

Um eins klar zustellen: Nur weil es so aussieht, lass dich nicht täuschen. Es ist nicht primär ein PRO „Low Carb“ Argument, auch wenn es so aussieht, weil die gute Kartoffel schon wieder leiden muss in meiner Grafik.

KOHLENHYDRATE SIND NICHT DER FEIND UND ICH MÖCHTE SIE NICHT ALS SCHWARZEN PETER FÜR ALLES HINSTELLEN!

Der Hauptpunkt, den ich herausstellen möchte ist, darauf zu achten, wenn es dein Ziel ist abzunehmen, Kalorien zu reduzieren. Und das geschieht einfach durch das Verschieben der Mengenverhältnisse der Dinge, die du sowieso isst.

Je mehr nährstoffreiches Volumen du in deinen Magen packst, desto länger bleibst du satt. Die Menge der Kalorien spielen für das Gefühl der Sättigung primär keine wichtige Rolle.

In diesem Zusammenhang möchte ich dir die sogenannte Energiedichte vorstellen. Sieh zu, dass du bezogen auf das Gewicht deiner Mahlzeit soviel Volumen wie möglich zu dir nimmst. Das erreichst du dadurch, dass du dein Gemüseanteil (z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Erbsen, Spinat, Zucchini, Aubergine, Karotten, Paprika) verdoppelst.

Auf diese Weise fühlst du dich länger gesättigt mit weniger Kalorien, die du zu dir genommen hast. Auf den ersten Blick ist es für eine Mahlzeit vielleicht nicht viel, aber wenn du die GEMÜSEX2-Methode konsequent anwendest, summiert sich das ordentlich auf. Das Ergebnis: Du kannst sogar länger und mehr essen und pumpst deinen Körper auch noch mit mehr wichtigen Mikronährstoffen auf, die deiner Gesundheit weiter zu gute kommen.

Rezept #01 – Traumkörper Haferflockenbratlinge

Zutaten:

  • 170 g Haferflocken kernig
  • 200 g geriebenen Käse (oder im Thermomix klein geschreddert)
  • 80 g Milch
  • 50 g (TK) Kräuter
  • Pfeffer
  • Kokosfett oder Butter

Zubereitung:

Käse gegebenenfalls im Thermomix schreddern. Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und gut vermischen. Die “Masse” nun 1,5 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Etwas Kokosfett oder Butter in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze zergehen lassen. Etwas kleiner als handgroße, runde Bratlinge formen. Bei mittlerer Hitze von beiden Seiten anbraten.

Dazu eignet sich hervorragend eine große Portion Kaisergemüse, Salat oder gedämpfte Karotten mit Kräutern.